Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Prümzurlay

bis 1880 – Die Anfänge des Feuerwehrwesens

Von den Anfängen des Feuerwehrwesens in unserem Ort sind nur spärliche Informationen vorhanden.

Nach den Überlieferungen und Erzählungen unserer Eltern und Großeltern eilte bei Ausbruch eines Brandes jeder verfügbare Mann zur Brandstelle. Die Helfer bildeten eine “Kette” zum nächsten Brunnen oder zur Prüm. Mittels der zu diesem Zweck angeschafften Ledereimer, die am Brunnen oder in der Prüm gefüllt und durch die “Kette” weitergereicht wurden, konnte das Feuer mit wechselndem Erfolg bekämpft werden. Wie schwierig und gefährlich diese Art der Brandbekämpfung war, geht daraus hervor, bis auf welche Entfernung die am Brandherd eingesetzten Leute sich der Brandstelle nähern konnten, um mit oder auch ohne Erfolg Hab und Gut, Haus und Hof zu retten.

1880 bis 1960 – Strukturierung und erste Technisierung 

Die 1882 angeschaffte Handpumpe bei einer Schauübung im Jahr 1957

Diese Art der Brandbekämpfung konnte  durch eine im Jahre 1882 angeschaffte Handdruckspritze wesentlich verbessert werden. Im Jahre 1900 wurde eine Pflicht-Feuerwehr gegründet, der im Jahre 1932 die Neugründung der Freiwilligen Feuerwehr Prümzurlay folgte. Wehrführer wurde Christoph Schackmann, der 25 Jahre, bis zum 31.01.1957, dieses Amt inne hatte. In diesem Amt folgte ihm sein Sohn Hubert Schackmann für eine kurze Übergangszeit. Dann übernahm Jakob Haller das Amt des Wehrführers bis zum 10.11.1961.

1960 bis 1990 – Der Motor unterstützt die Löscharbeiten

Tragkraftspritze von 1966

In den folgenden 16 Jahren leitete Nikolaus Hettinger die Geschicke der Wehr. In dessen Amtsperiode fällt die Anschaffung des Tragkraftspritzenanhängers (TSA) sowie der ersten motorisierten Tragkraftspritze (TS 8/8) der Firma Bachert im Jahr 1966, die einen erheblichen Fortschritt in der Brandbekämpfung bedeute. Sie wurde mehrfach mit Erfolg eingesetzt. So leistete sie beispielsweise in den 1970er Jahren bei verschiedenen größeren Bränden landwirtschaftlicher Gebäude gute Dienste.

Vom 13.03.1977 an stand Anton Schackmann der Feuerwehrmannschaft vor. Während dessen Zeit als Wehrführer richtete die Feuerwehr Prümzurlay 1980 erstmals das Verbandsgemeindefeuerwehrfest der Verbandsgemeinde Irrel aus. Ebenso konnte der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses realisiert werden, welches am 5. und 6. Mai 1984 unter großer Teilnahme der Bevölkerung eingewiehen wurde. Für die Errichtung der Feuerwehrunterkunft wurden eine Vielzahl an Eigenleistungen von den Feuerwehrkameraden erbracht.

1990 bis 2000 – Die Motorisierung schreitet voran

Das 1997 angeschaffte TSF

Am 08.04.1990 wurde Peter Husch das Amt des Wehrführers übertragen, der 1995 für die abermalige Durchführung des Verbandsgemeindefeuerwehrtages in Prümzurlay sorgte. Ebenfalls konnte während seiner Amtszeit im Mai 1997 ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) eingewiehen werden.

Hierdurch wurde unsere Feuerwehr mobil und war im Einsatzfall nicht mehr darauf angewiesen, dass der TSA durch einen Traktor eines Landwirtes gezogen wurde. Wie auch beim Neubau des Feuerwehrgerätehauses wurde das TSF in Eigenleistung in vielen Arbeitsstunden von den Feuerwehrmitgliedern auf- und ausgebaut.

2000 bis Heute – Modernisierung

Unsere Tragkraftspritze Iveco Eurofire 1000

Ab dem 05.07.1998 übernahm Hubert Schackmann jr. die Leitung unserer Wehr und erzielte einen abermalige Verbesserung im Bereich der Brandbekämpfung, indem im Jahr 2001 unsere jetzige Tragkraftspritze des Typs “Iveco Eurofire 2000″ angeschafft wurde. Diese löste nach 35 Jahren die im Vergleich dazu wesentlich leistungsschwächere und sehr laute Bachert-Pumpe ab.

Nach sieben Jahren folgte Rainer Troes am 07.01.2005 Hubert Schackmann jr. im Amt des Wehrführers nach. Er brachte den im Jahr 2004 begonnenen Anbau des Feuerwehrgerätehauses mit der Einweihung vom 28.09-30.09.2007 zum Abschluss. Durch diesen Umbau verfügt unsere Feuerwehr nun nicht nur über die Fahrzeughalle aus dem Jahr 1984, sondern darüber hinaus auch über Toiletten, einen Lager- sowie über einen Schulungsraum mit integrierter Küchenzeile. Auch bei diesem Umbau wurde ein Großteil der Arbeiten in Eigenleistung von den Kameraden sowie Freunden und Förderern der Feuerwehr verrichtet. Am 21.03.2009 wurde Michael Anschütz von den Kameraden zum Wehrführer der Feuerwehr Prümzurlay gewählt. Im Jahr 2012 gelang es, das in die Jahre gekommene TSF durch das heutige Fahrzeug zu ersetzen. Dieses wurde am 01.07.2012 im Rahmen der VG-Feuerwehrtage in Prümzurlay offiziell bei uns in Dienst gestellt.

Was die Zukunft bringen wird

Durch die aufgrund der zurückgehenden Tagesalarmbereitschaft notwendig gewordenen Ausrückgemeinschaften innerhalb der Verbandsgemeinde Südeifel rückt unsere Feuerwehr zukünftig auch immer häufiger in die Nachbargemeinden aus, um diese zu unterstützen. Außerdem wird, durch die gestiegene Aufgabenvielfalt, neben den Kernaufgaben eine Spezialisierung der einzelnen Feuerwehreinheiten der Verbandsgemeinde notwendig sein. Hier erwarten uns weitere Aufgaben im Bereich der Absturzsicherung und einfachen Rettung aus Höhen und Tiefen.

Besondere Einsätze

Im Laufe des nunmehr gut 80-jährigen Bestehens unserer Freiwilligen Feuerwehr mussten wir viele Male zu verschiedensten Einsätzen ausrücken. Einige, die besonders in Erinnerung geblieben sind sollen im folgenden vorgestellt werden.

In der Nacht zum 11.07.1971 brach ein Brand in den benachbarten landwirtschaftlichen Anwesen Schackmann/Theis aus, welcher mit viel Mühe bekämpft wurde.

Am 31.08.1978 kam es im landwirtschaftlichen Betrieb des Klaus Haller zu einem Feuer, welches einen Einsatz der Wehr erforderlich machte.

Am Samstag, den 13.08.1983, wurde die Wehr am hellen Tage alarmiert und rückte aus, um ein Schadenfeuer in einem Nebengebäude des ehemaligen Gasthauses “Zur Burg” zu bekämpfen. Der örtlichen Wehr gelang es zusammen mit der Stützpunktfeuerwehr Irrel, die angrenzenden Hauptgebäude zu retten. Eine Brennerei mit Lagerraum sowie der Ausstellungsraum der Kupferschmiede Hartmann mit Lagerraum fielen den Flammen zum Opfer.

Am 04.02.1990 sowie am 01.03.1990 wurde die Wehr zum Ortsteil Prümerburg gerufen, um die Verbindungsstraßen von umgestürzten Bäumen freizuräumen. Jeweils hatten verheerende Sturmkatastrophen die Bäume entwurzelt und die Straßen unpassierbar gemacht.

Am 02.10.1992 rückte die Wehr erneut zum Ortsteil Prümerburg aus, um zusammen mit der Stützpunktfeuerwehr Irrel einen Wohnhausbrand zu bekämpfen, bei dem der Wohnungseigentümer ums Leben kam.

Infolge von Hochwasserkatastrophen musste unsere Wehr in den Jahren 1993 und 1995 mehrmals in Prümzurlay und betroffenen Nachbargemeinden Hilfestellung leisten. Den bislang heftigsten Hochwassereinsatz hatte unsere Wehr jedoch beim “Jahrhunderthochwasser” zu  Anfang des Jahres 2003, als viele Kameraden mehr als 20 Stunden im Dauereinsatz waren.

Neben dem Hochwasser der Prüm sind es insbesondere Sturmschäden im Ortsteil Prümerburg, welche zu großen Einsätzen führen. Der letzte dieser Einsätze fand am 28.02.2010 statt, als unsere Feuerwehr mehrere Stunden lang umgestürzte und entwurzelte Bäume aus dem Weg räumen musste, um die Zuwegung zum Ortsteil sicherzustellen. Insgesamt wurden fünf Häuser durch umstürzende Bäume unterschiedlich stark beschädigt, in einem Fall wurde die Fußpfette des Daches vom Baum durchschlagen, so dass das Gebäude vorübergehend nicht mehr bewohnbar war. Mit Hilfe des Stromversorgers musste auch ein Baum von einer 20.000V-Leitung entfernt werden, wo er zu einem mehrstündigen Stromausfall geführt hatte.

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